Start Opel Kapitän
1956 Beim Kapitän
Modell 1956, mit dessen Bau im September 1955 begonnen
wurde, erfolgten technisch und optisch zwar nur minimale
Veränderungen, doch fielen diese durchaus in Gewicht.
So konnte beispielsweise die Motorleistung durch diverse
Änderungen am Vergaser und weitere Modifikationen im
Oktober 1954 von 68 auf 75 PS angehoben werden. Der optische
Unterschied zum Vorgängermodell zeigte sich in einer
>>dezenten Verbindung amerikanischer Stilelemente mit
der bisherigen Karosserieform<<, d.h.
überstehende Zierrahmen der vorderen Scheinwerfer,
anstelle des bisherigen >>Haifischmauls<< ein
moderneres, geschlossenes Chromkühlergitter; breitere,
betonte Chromleisten an den Karosserieflanken und
stärker angedeutete Heckflossen, nun Pfeilförmig
gestaltet und ohne die modischen
>>Aufsätze<< à la Cadillac. Die
Fahrzeuglänge wuchs um 2,5cm, in der Höhe
schrumpfte das Fahrzeug um 4cm, die Fahrzeugbreite blieb
identisch mit der des Vorgängermodells. Die
Sichtverhälnisse wurden durch erneut
vergrößerte Fensterflächen (speziell der
Frontscheibe) verbessert und die Chromstreben der ehemals
dreigeteilten Heckscheibe entfielen zugunsten eines
einteiligen, gewölbten Rückfensters. Eine
Novität war auch das
>>Ein-Schlüssel-System<< für Tür,
Zündschloss, Handschuhfach, Kofferraum und
Tankdeckelschloss. Im Frühjahr 1955
wurde die Schneckenlenkung durch eine Kugelumlauflenkung
ersetzt. Die Reifen der Dimension 6,40-13 wurden
beibehalten, jedoch kamen sie nun in schlauchloser
Ausführung zum Einsatz. Ab Sommer 1956 war
auch eine Luxusversion (L-Modell) des Kapitän
lieferbar. Optisches Unterscheidungsmerkmal waren ein
Kronensignet auf der Motorhaube, das den geflügelten
Zeppelin im Kreis ersetzte, und gekrönte L-Zeichen, die
auf den hinteren Türen und auf dem Kofferraumdeckel
montiert wurden. Zudem wurden die Seitenfenster mit
zusätzlichen Chromleisten versehen. Die Luxusversion
verfügte über folgende Modifikationen
beziehungsweise zusätzliche Ausstattungsdetails:
Gepolsterte Amaturentafel, Einzel-Liegesitze vorn,
Gepäcknetz im Fond, Lichthupe, Scheibenwaschanlage,
Rückfahrscheinwerfer, Klapptaschen an den
Vordertüren, Kontaktschalter für die
Innenraumbeleuchtung auch an den hinteren Türen,
Motorraum-, Kofferraum-, Handschuhfach- und
Zigarettenanzünderbeleuchtung, Aschenbecher in den
Fondtüren, gepolsterte Sonnenblende (Beifahrerseite mit
Make-up-Spiegel), Rückspiegel abblendbar und vier
zusätzliche Handgriffe. Das Modell
Kapitän L war neben der angereicherten Ausstattung ab
Modelljahr 1957 auch mit einem halbautomatischen
zuschaltbaren Overdrive-Getriebe lieferbar. Diese
Getriebevariante wurde durch ein auf der Hutablage und durch
die Heckscheibe deutlich sichtbares transparentes
Plastikschild mit eingeprägter Schrift
>>Overdrive<< für den nachfolgenden Fahrer
ersichtlich gemacht. Angeblich sollen seinerzeit mehr
Schilder als Getriebe verkauft worden sein... Von September 1955
bis Februar 1958 wurden 92555 Exemplare dieses Typs
hergestellt, davon 7983 L-Limousinen. Am 9. November 1956
rollte als zweimillionstes produzierte Opel-Fahrzeug ein
Opel Kapitän vom Band, cremeweiß und als
Jubiläumsmodell mit goldfarbener Dachlackierung und
vergoldeten statt verchromten Zierteilen. Preise: Kapitän
Limousine viertürig: 9350 DM; L-Version viertürig:
10250 DM; Aufpreis für Overdrive-Getriebe: 650
DM.
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